Die Bedeutung von Familiensystemen und warum wir forschen

 

Zum einen ist es natürlich einfach bewegend oder sogar spannend, was
die eigenen Vorfahren gemacht haben. Wie und wo haben sie gelebt, was hat Ihre Zeit ausgezeichnet? Welche Berufe hatten sie, welche Formen des Zusammenlebens? Was haben sie erlebt, erduldet, durchlitten?

 

Das ist gerade in Deutschland interessant:
Kaiserzeit, zwei Kriege, zwei Diktaturen, Flucht, Verlust, Verfolgung,
Armut, Hunger, Terror, Überwachung, Währungsreformen, aber auch
Wirtschaftswunder, Überlebenskünste, Widerstand.

 

Durch das Forschen in der Familienvergangenheit lassen sich manchmal eigene Verhaltensweisen, Potentiale, Ängste, Glaubensmuster, Angewohnheiten oder Abneigungen erklären. Das kann sehr befreiend sein, denn oft kann man etwas erst loslassen oder verwandeln, wenn man es verstanden und durchfühlt hat. Für dieses „Durchfühlen“ kann es sehr wichtig sein, zu einem bestimmten Ort, der in der Familien-geschichte eine wichtige Rolle gespielt hat, oder der einen aus „unerklärlichen“ Gründen magisch anzieht, zu reisen bzw.  zurück-zukehren. Viele sind danach erleichtert und sagen „Jetzt ist es gut, jetzt habe ich meinen Frieden gefunden.“ Diese Erfahrung habe ich zum Beispiel in "Insterburg", ehemals Ostpreußen, gemacht.

 

Es gibt den Begriff des Familiensystems. Aus der Arbeit der Familien-aufstellung weiß man, wie wichtig geklärte Familienbindungen sind, wie sich Dynamiken auf nachfolgende Generationen auswirken und dass ein Familiensystem nach Vollständigkeit verlangt, das heißt, dass niemand "vergessen" oder verschwiegen wird. 

 

 

Folgende Buchempfehlungen von Sabine Bode:

- Die vergessene Generation

- Nachkriegskinder

- Kriegsenkel

- Die deutsche Krankheit - German Angst

Maria Kähler / Friedrich Katzberg

Marie Dorothea Friederika (geb. Kähler) und Carl-Heinrich-Friedrich Katzberg